Donnerstag, 4. Juni 2009

Vier Richtungen Himmel.

CIMG0340

Sieh den Weg, und wo er endet.
Du brauchst nicht laufen. Schritt für Schritt.
Wichtig ist allein der letzte. Über den Horizont hinaus.

1.

Ich gehöre auf den Müll.
Mit Schlachtgesängen das Spielfeld betreten, zu Null wieder runter.
Dreck gefressen bei jenem Eindreschen von Füssen, das sich Dasein schimpft. Blutgrätsche ist es, Schreien und Schlamm, ein Heulen nach dem Ball. Endlich angespielt zu sein, endlich vorgelegt zu bekommen.
Alle stürmen sie für ihren Kick ins Glück. Niemand will zurück bleiben, keiner einen reinbekommen.
"Zeig Dich!" riefen die meinen nach mir. Wenigstens Szenenapplaus sollte dem Sohn, dem Enkel, dem Neffen gelingen.
"Der hätte mal sehen sollen, wie ich abends vom Spielen heim bin!"
Das große Latinum ward mir eingeworfen, die richtige Haltung zugepasst, der korrekten Vollzug des Kreuzzeichens freigestoßen. Aber all die Bälle kamen mir zu steil, zu schräg, hatten derart viel Schmiss, dass ich nicht einen davon köpfen konnte. Und nun endlich gehöre ich mit Bierbüchsen, Wurstpappen, Senf und Fett auf den Müll. Der Sohn, der Enkel, der Neffe, über dessen Wiege man sich einst beugte.
Alles verstolpert, nichts geköpft bekommen, fortwährend den Weg zum Tor vergessen: So ist es mir zerronnen, mein Dasein. Und derart leichthin schreibt sich dieses Nichts von einem halben Jahrhundert, dass man glauben könnte, mein Weg auf den Müll nun wäre das Auspusten einer Geburtstagstorte.
Tatsächlich aber weiß ich nicht, wo anfangen mit dem Tod.
Ich twittere: “Going into the forest at night. Poor enough for that.”
"Stops in front of forest", antwortet der Bot.
Vielleicht ist die Tränke von einer Kneipe hier kein sonderlicher Pfad in jenes Reich, wo unter Abfällen Flüstern herrscht und Schatten. Das täglich Bier, die Klaren, noble Absacker: Wie der Kanonendonner eines Sturmes auf sämtliche Grenzen, so ward er mir stets verheißen, der Suff. Klabautermänner, Zechbrüder, kernige Kumpanen. Dasein, dem Prosit für Prosit jeglicher Ruf zum Torschuss aus den Gurgeln weicht: Kippe und Korn, immer nach vorn! Schnapsgedrosselte, welche verworfen sind in alle Richtungen Himmel. Wolfsfrei zum Sterben.
"Zeigt her Euer Glück!" lade ich zwei Stubenfliegen ein, die mir gerade Gesellschaft genug sind. Kleines Gemüt, kleiner Tod. Lange Zunge, flinke Klatsche. Sterben wie die Fliegen. Ich lerne gerne.
Zum Tod hin, ja, da lässt das Glück sich erkennen: dass es längst fortgewischt sein wollte von jenen Schultafeln, auf denen es einst mit Schönschrift vermerkt ward.
"Lag Euch je etwas am Glück?" raune ich den Fliegen zu. Der Ordnung halber, damit ja alles, was uns golden dünkt, in die Bodenlosigkeit des Widernatürlichen verworfen ist.
"Besonders vielleicht an meinem Glück?" setze ich nach. Ja mal wissenswert, inwieweit so eine Welt sich schert um das, was man sich schafft zu seiner Lust. Ob unsere Herzen der Welt Blüte bedeuten, oder ob unsere Herzen allem bloß nimmersatte Öfen sind, deren Qualm sämtliche Himmel schwärzt.
Ich stiere den Stubenfliegen in die Facettenaugen, mit welch Mengen Bildern pro Sekunde sie mich wahrnehmen mögen? Als Verwischtes und Zuckendes vielleicht, dem es an Licht mangelt wie an Tiefe. Nein, ein Glück ist den Fliegen nicht gegeben. Der Fliegen fliehendes Sein bedeutet reinstes Werken. Nach Zeiten, nach Schichten, nach den Launen ihres Werkes. Geschmeiß, welches dem Dasein eine Logik abgewinnt, die heller einleuchtet, als jeder Tag. Werden lassen, was möglich ist. Mag das auch bedeuten, den Menschen frische Pest in ihre Kelche zu tunken.
Aus Erinnerungen hinauf streicht mir der Werkbänke Härte über die Innenflächen meiner Hände. Massivste Schöpfung, stets bereit, mit Schraubstöcken noch das Urförmigste in sein Maß zu spannen.
Aus längst vergessen (verlebt!) gedachten Fernen gerät der Holzstab mir zwischen meine Sinne, wie ich ihn auftat im Werkunterricht, aus Haufen voll Verworfenem. Keinen Arm lang, der Holzstab, und kaum zwei Daumen dick. Aber er schmiegte sich auf solch vertraute Weise in meine Faust, dass ich mit ihm Stamm um Stamm fällen wollte.
Ein Werk tun, und sei es das des Todes. Den verschämten Pfad fort aus unserem Dasein, verborgen von Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht, ich will ihn breittrampeln.
"Wer trampeln will, muss Boden haben!" fallen meine Hände auf den Tisch. Die Fliegen wirbeln davon. Beide lassen ab von mir Haufen Fleischabfall, trotzig wiederzukehren, wenn wirklich alles leblos verdorben ist!
"Kaum wird man mal laut..." fahren mir die Schultern hoch. Wie wenn ich mich ducken würde unter dem Hieb, dass selbst schwächste Stücken Nahrungskette schwerer bei Dasein sind, als ich.
Vielleicht war ich niemals Dasein genug, sondern mehr und mehr ein Fortsein: selbst frisch angebrochene Tage verdarben mir im Licht herandrängender Tage.
Gar entsetzlich kamen mir Gestrige, welche bereits reichlich von ihrem gammeligen Tagewerk herum gebracht hatten, aus was für fauligen Paradiesen sie sich einschenkten für ihr Übermorgen.
Auf welche Weise gewinne ich meinem Fortsein nun Boden genug ab, letzte Reste eines Daseins dort zu vergraben? Jenes Häuflein Ich, das weiterhin klammert am Gegenwärtigen. Die Taschen schwer von Totems, wund vor Erinnerungen. Wie soll das alles schwinden, unter Stubenfliegen und auf Kneipenböden?
In eine Grube wuchten will ich jene tiefe Zeit, in der mein Ich sich für wahr nahm als ein Wir. Leise, aus abseitigen Gehörgängen, rauschen mir von dorther noch die Blätter, klirren Schaukeln an schweren Stämmen, Pfade werden Wege werden Weiten, dazwischen sämtliche Wände zum Niederbrüllen. Und wie alles duftet, wie alles schmeckt! Unsere Antlitze weit geöffnet, so suchen wir, suchen, suchen immer weiter! Die Mutigsten ohne Taschenlampe. Paradiese voller Sandwälle, Pusteblumen, Ausgucke. Und um unser Wir ein Wind, der niemals Glut ist, niemals Frost.
Wo lauerte in alledem mein Baum der Erkenntnis? Jene Frucht, deren Kern süßen Nichts mir durch und durch ging, deren Kern jedes Wir entleerte. Unser aller Highscore von 99.999, wie er mir mit einem Schuss zersprang auf Null.
Null. Null wert ist mein Dasein. Ein Nullsein, unter dem ich mich aber weiterhin drehe und ducke. Weil ich doch irgendwann mal 99.999 war!
Ich tue wie wenn mir etwas entfallen ist. Ab tauche ich, bis nirgends mehr Sachebene herrscht. Von knapp unterhalb der Tischkante eine Aussicht, welche mir erscheint als die wahrhaftigste Aussicht meines Nullseins.
Drei Speisekarten fächern sich in ihrem Ständer. Sie fächern sich gleich den welken Flügeln einer Windmühle. Am Boden belagert mit Tütchen voll Erdnüssen zu fünfundachtzig Cent.
"Speisemühle!" puste ich alle Flügel an, bleibe aber durch die Speisemühle dem Hintergrund weiter verborgen.
Hand muss ich anlegen, damit der Hintergrund und ich einander nicht umschrieben bleiben mit den Fresshausparolen der Speisemühle, dreimal: "Euch zum Wohle. Euch zur Lust."
Vom Laserstrahl bedruckte Pappe, 600 Dots per Inch, voll im Fett der Farben und auf Glanz behandelt, aber abgetan von meiner Rechten an den Rand. Damit Hintergrund herrscht. Hintergrund, welcher mir zur Vorhölle gereicht. Als würde mein Nullsein zerschnitten durch Kreuzwege des Wimmelns. Drüber gebrannt Marienbilder, die lebenslustig den Augen scheinen, gar in all dem Brausen wirken als ein Ohr, seinen Wortschwall Sehnsucht zu ergießen. Dabei jedes Greifen bloß dem Reißen kleiner Kinder nachempfunden bleibt.
Meine Augen zielen ins Rund, Nullen ausmachen. Damit sich mir hoffentlich etwas aufsummiert: Null und nichtiger Dampf, der Kolben Richtung Morgen hämmert!
Zum sich Gerademachen wäre das, stolz empor aus Faustkeilen und Paarungswut. So lässt es sich Null sein, wenn bloß viele verbleiben hinter den Einsen schwerststerblicher Kolben.
Tatsächlich aber die Nullen, zählbar erhalten vom Gewicht ihrer Humpen: sie nullen mit Einstecktüchern und als hätten sie samtene Handschuhe an. Jede Null der Highscore überhaupt, jede 99.999!
Pfännchen dampfender Kost werden an meinem Tisch vorbeigeschafft, Herzen füllen. Damit es für ein Weilchen wieder klappt mit dem sich Liebhaben.
Vielleicht braucht Dasein bloß den Wanst voll Kartoffeln und Schwarte, dass man bestenfalls speien muss, und niemand irre wird vor Luft.
Meinen Eingeweiden sind die dampfenden Pfännchen der Fanfarenstoß. Als würde unter wütendem Hunger ein Unhold von einem Dasein mich entzwei brechen für Pfännchen gutbürgerlicher Küche.
Ich dagegen bin ganz Kralle, würge mich zusammen unter Anspannung jedes mir verrotteten Muskels. Wenigstens nüchtern will ich mich halten. Hunger als ein Nagelbett in den Resten Gammelfleisch, mit welchen ich beladen bin.
Falls ich nicht nüchtern genug werde mir ans Eingeweide zu gehen, dort die Rädelsführer unter den Adern auszustöpseln, hungere ich mir alles vom Knochen!
Schärfsten Fleischestrieb also fest in meinen Krallen, wuchte ich mich hoch von der Tischkante. Den Stubenfliegen zu vermerken, dass ich nicht zur Gänze für die Tonne sei.
"Mögt Ihr Sauger mein Nullsein noch so kosen, über Eure Rüssel und Kanäle bin ich rasch des Fliegens."
Halblaut dem Hintergrund vermacht. Dabei wie ein Rufzeichen der Schankwirtschaft zugeneigt: "Gegen Euch Fassbiere feiert jeder Fliegendreck das Leben mehr!"
Einer am Tresen, die Augen dreist über eisgrauem Walroßbart, er lässt nicht locker. Seine Fäuste scheinen tüchtig etwas über zu haben für mich Fliegenprediger. Warum auch nicht? Wer wie ich an Tischkanten fahndet nach einem Wohin, der kann auch mit dem Prügel toben.
Ich baue mich auf hinter meinem Einzeltischchen: "Mach Schießbude!" bin ich richtig laut.
Der am Tresen grabbelt sich eine Hand voll Flips. Er wägt wohl ab, Flip für Flip, wie er mich zerdeppern kann.
"Endlich mal jemand von denen, die ihr Leben volley nehmen!" suche ich Freund Flip Treter zu machen.
Jedes Zerschmatzen der Flips im Mundwerk des stolzen Fäusteinhabers nimmt mich mehr ein für das Vergreifen an meinem Dasein, das nun endlich ins Auge gefasst ist.
Vorzüglich abgefüllt mit aller erdenklichen Klugscheiße schadet es mir gewiss nicht, für meinen Marsch durchs Urnenloch tüchtig weichgeprügelt zu sein.
"Jo", klatsche ich mir auf den Leib: "Jo!"
Gerade will er vom Tresen weg auf mich lostrampeln, als sich in meinen Augen offenbar etwas blicken lässt, den Fäusten Hallo! zu sagen. Ich spüre das auch, möchte noch reiben, bin aber hingerissen durch den Fortgang der Begebenheiten: Er streicht über seinen Walrossbart, als wäre ihm all die Zeit nach Sinn gewesen. Mit einem Wink gibt er gar Joppe und Prügelstock am Tresen preis. Im schlotternden Hemd macht er sich davon, völlig ohne Umstände. Schon klappt die Biedermeiertür hinaus. Als wäre eben eine Kuckucksuhr gegangen, und der Kuckuck nun fort.
Verhielt es sich je anders?
Die wenigen Male, die ich im Dasein schwang wie eine Abrissbirne, sie herrschten mich an in ihrer Absichtslosigkeit: Nichts zu brechen, der Herr. Sehen Sie, alles Luft, Heißluft bestenfalls! Chillen Sie, chillen Sie ab. Verzeihung, wollten Sie überhaupt etwas?
Ja, das Wollen ist mir völlig abhandengekommen, so unter dem Gewicht eines Ausschankes, welcher um der Befriedung unseres Wesens wegen in Betrieb ist.
Vielleicht sollte ich mir lieber was einschenken lassen, runterkommen, mich locker machen, auch mal beten, ja, bete doch mal richtig!
"Wie zur Muschi!" Meiner zerschmusten Stoffkatze aus Hochzeiten im Kinderbett. Am Ende waren zwei Nadeln nötig, Muschis Kopf aufrecht zu halten, so vollständig hatte mein Verlangen sie gebrochen.
"Pussys reißen!" nennen es die Erfahrenen.
Mit Gebetskränzen also Püppchen würgen? Hilflose Püppchen, die fixiert sind und genagelt an Wände ohne jedes Schicksal. Zum darauf abzielen, Dornenkrone für Dornenkrone: "Paradies, komm heraus!" halte ich meinen Schoß beisammen.
Als wäre ich weniger abgebrannt, gar recyclebar, wenn mein Hohlraum von einem Kopf Stein auf Stein ausgebaut würde zum Kirchenschiff, speerspitz in sämtliche Winde.
"Seid maßvoll!" bin ich mir selbst ein Richter. Einer von weither. Durch das Guckloch in der Tränke harten Tür, hunderte Wege kindwärts, sehe ich mich als Richter stehen, geradeaus von Kopf bis Fuß. Im Park höre ich mich urteilen, des Nachts und voll silberner Horizonte. Stehend unter dem Gesetz der Bäume urteile ich, wie vergeblich einer lungern muss, der das Maß Dasein übertrat. Blind den Fährten lichter Pfade, taub allem Flügelschlag. Nur seines Schattens Kamerad.
Sondere ich mich also ab von der Tränke und probiere die Neigung heimwärts (eine gefühlte Luftlinie Jungenfahrrad entlang, mit am Hosenbund verhaktem Haustürschlüssel), findet augenblicklich mein Schatten sich bereit zur Reise: Lange Lügennase und zuckendes Gemächte, raumschneidend auf der Stuhllehne gegenüber.
Wie kann einer an gegen solch lichtfreies Leichenhemd? Und schärfer noch mit jedem Sonnenschein! Da bleibt kein Hossa mehr ohne blinde Erde.
Packe ich mich besser fort in meinen Herrgottswinkel. Getrost zwischen Blumenleichen, mit Wachs überzogen und an Drähten gehängt, mir grausam zu blühen.
"Eher fresse ich den Tod, als dass ich ihn kotze!"
Erneut bei Tisch, hebe ich sacht einen Finger vor den anderen, bis alle Fünfe meiner Linken außer sich sind, wie jungenhaft das mit den Händen noch geht. Ehe ich es mich versehe, ist auch die Rechte von der Partie. Ineinander gefaltet nun beide, zart wie das erste Kinderwort zur Fürbitte.
"Vater?" probiere ich.
Zwei, vielleicht drei Daddys in Sichtweite. Der Erste tut einen Zug kühles Blondes, jauchzt: "Ah!" Mein Nächster befingert mit halb gestreckter Zunge sein Handy, dick die Daumen vor Botschaft. Und ein Dritter unter Vaterverdacht bekommt bei der Bardame Ohren, welche kein Kindermund je erfährt.
"Langt Ihr obenrum fleißig im Himmelreich an, ja?" richte ich beide Zeigefinger auf solch Vaterwesen: Der Mundvoll. Der Daumendruck. Das Ohrsein. Dreieinigkeit Daddy!
"Keine Angst, das ist nur Blut! reicht mein Vater mir die Hand. Mein Vater war seit 16 Jahren tot." twittere ich.
"Bin ich Dein Traum, bist Du meine Wirklichkeit!" antwortet der Bot.
Auf einen Erlöser von einem Daddy verstand ich mich nie. Da konnte ich nicht liefern. Kein Hosianna, mit dem ich mich an den Tresen fläzen mochte: Guat gehts mia, suppa!
Nirgends Meere, null Fernen, die Happy Talk mit mir trieben: von Jungfrauen, Lämmern, einer Lounge fast auf Daddys Schoß. Bei mir ging es stets nur heim in meine Hochhausbutze Tod.
"Find Frieden jetzt!" klopft eine Kraft mir aufs Holz, den anderen Arm beladen mit Pfännchen, die ordnungsgemäß entleert worden waren in Münder, welche so erneut der Liebe gedachten.
"Wüsste ich bloß vom Hunger, ich gäbe längst Frieden!" rufe ich der Kraft hinterher. "Wer platt baut, bleibt liegen!"
Hätte ich während meiner Hochhausbutze Tod bloß ruhen können, könnte ich das wenigstens jetzt! Wie zu Kinderzeiten. Mir selbst den Vorhang herunterlassen, und dabei niemals bang um ein Erwachen.
Kein Kind ahnt, dass vorm Spielzimmer, inmitten ihrer Designerwaren, seine diensthabenden Erwachsenen nicht bloß so tun, als wäre ihnen tüchtig nach Rausch: Wo man denn bleibe, ob man es sich mit all den Kundenkrediten wirklich besorgt habe?
Was ich im Halbwuchs aus Zeitungen mitschnitt an Blöße, es verblich keineswegs zur Guten Nacht, es fraß, es wucherte einem bald aus jedem Vater unser.
Die machten tatsächlich Rücksitz! Greiffreudig, um kein Gesäusel bang. Getrost auch öde, gerne für einige Herzklopfer fremden Gammelfleisches an ihrem Hosenstall. Hauptsache es trat ihnen dabei genügend Gegenwart aus dem Leib. Als könnten sie ihre Untenrums zur Ader lassen, dass am Ende rosa Watte verblieb. Womoglich noch aus Zucker!
"Liebemacher sind die Blutegel des Daseins!" lächle ich einer Junggesellin zu, deren Busen so leidvoll gepusht scheint, dass ihr ganz bestimmt nach Abschied ist vom Egelsein.
Bald herrschten mir vor meiner Scham nirgends mehr Posten, welche mich freihielten von den Egeln, welche mir flink in meinen peinlichsten Saft glitten. Stattdessen tobte marodierende Mündigkeit um mich her. GLÜCK die Parole, Brandbeschleuniger das Mittel. Eingezogen ward ich so, mit meinem Hauch Dasein noch dem GLÜCK seine sengende Steppe zu leuchten, was dort aus trostlosem Versanden sich trieb: eines Giftkrebses Himmel, des Grapschvogels Gewicht!
Ich twittere: "Schamrasiert die Raser auf ihren roten Rosen und weißen Weinen."
"Pardon, weinen Sie etwa Blut?" antwortet der Bot.
So ziemlich bittermandel schiebe ich mein Reptil von einem Gemüt durch die untoten Wachsblumen, GLÜCK machen.
Hinter den Wachsblumen, am Nebentischchen, ersaufen sich zwei Kumpane. Offenbar von der Bauarbeit, halten sie die Humpen fest wie Königszepter, und tönen so einträchtig über ihrem Tischchenreich. Und wie sie tönen! Als würden beide einander mit jedem Wort den Schädel aufs Holz schlagen.
"Psst!" mache ich. "Psst!"
Lange vernehmen beide mich nicht, ehe endlich von den Kumpanen der Herzhafte sich ans Ohr fässt.
"Psst!"
Noch nicht vollends entdeckt bin ich, als ich beginne beiden leise (leise!) zu rezitieren.
"Topless wannabe: New bloke saved me from world of theft and gangs. Penniless trucker found out about saucy sex texts before suicide poem was tapped into cellphone."
Nun sehen die beiden Kumpane mir vollends ins Angesicht. Der Herzhafte frontal von vorne, wuchtig und voller Drall. In seiner Hinterhand der zweite Kumpan, heimelig vom Wuchs, ein Propfen, wie er in trauten Heimen steckt, arbeitsbekleideter Ledernacken.
"Wat 'n Gör!" knurrt der Heimelige. Dat Gör kann man gewähren lassen, dat Gör kann man aber auch verdreschen. Kurzum, zwischen uns herrschte jener entzückende Augenblick, der richtet über des Görenseins Weiterkommen, und ich hebe ihm nicht eine Silbe weit die Stimme.
"Picking pockets of old men while groping me might be headed for a fairytale ending. After dying his hair blonde: Long-distance cheater freed with wireless boom box and new horoscope. Bag a stag: Fling gets intimate with half a pig face at big fat wedding."
"Was bist denn Du für 'ne Schale Kanonenfutter?" der Herzhafte hat sich tüchtig eine Krone angetrunken. "Aber Hallo!" ist er. Blaublütig gedenkt er meines Wesens, ob ich ihm "de Aff" machen kann?
"Mum kissed her open bottle of alcohol goodbye after being flung into the air by rampaging bull. At club loo: pastor pesters me for twerking in my panties. Shame! After getting the sack council snooper who has made must-have Christmas toys asked drug lord for romp. 15 joints a day! Eager beaver so potty that his relationship and fitness are slipping."
Mehr und mehr geht mir der Mund. Als wolle er von einem sinkenden Schiff, fortan allem Herzhaften zu dienen.
"Dotty pop brat: I am about to rock your bot! Love-split cat sells her virginity at birthday bash. My parents will kill me if they find out! Pestered to borrow cash! Jilted drug shame TV idol: I'll stop dream producers targeting us with their payday pigs!"
"Pop pig, pop!" macht der Heimelige Wangen. Dabei eine Faust, als würde er mit ihr Wissenschaft treiben.
"Na, mach mal Männchen!" gewinnt auch der Herzhafte an Entdeckerlaune, welch Sonderling sie beide da aufgetan hatten!
Ich präsentiere meinen Kehlkopf, tippe mir mehere Male aufs Unterkinn, ob das heute noch was werden würde mit den beiden Brocken Wildbahn vom Nebentischchen? Gurgelnd rezitiere ich nun, ohne Zurechnung, wie geschaffen für einen Gnadenstoss in die Mitte des Schankraumes! Wo dann hoffentlich alle Gesichter machen und mich in vier Happen reißen für Meister Müllschlucker.
"Gossiping machine revealed: Thrilled fling use juggernaut to give her a baby. Bacchus cheats on me but I can't leave him! On the red carpet: grandma organizes flashmob to cup stars` balls for prostata cancer awareness. As ratings slump: hubby forced to spend his brain on popularity to battle love split. Lonely at the top of tomorrow: Back my appeal for outcasts of beauty and fitness world! Evil mums office stud out for a stroll. Meeting green-eyed hooker who is too rude to print. Shock as fiancée told she has Twitter crush with chatbot!"
Durch solch Aschewüsten musste ich. Voller Sausein, welches mir vom Schoß hinauf wollte an meine Luft. Leicht würde es mich im Schlaf überwinden, das Sausein. Niemand Erwachsenes dagegen im Ausguck, das Joch auszuwerfen nach der quiekenden Bande, niemand, dem ich selbst versaute Überreste gerne anvertraute.
Die Sorge für Kommendes hält keinen im Dienst. Eher jene Trägheit allen Totgezüchteten. Triebgetragene Tristesse, als würde man über Schmalspurgleisen mal auf seinem Trafo von einem Herzen nach links lenken, mal nach rechts.
Mit dem Leben kalkulierte ich kaum dass ich zwei Fäuste konnte. Niemals jedoch rechnete ich mit der Magie von Tränken wie jener hier.
Kuscheln sich in ihre Erinnerung, werfen obendrein noch etwas ein, und sind dann sowas von Kerze, dass ich tausend mit bloßer Hand löschen möchte.
Nimmermehr meinen Kopf rausstrecken nach dem Geschäft der Erkenntnis, jenem mauen Tagewerk, das in seinem Schein Früchte für erntereif erklärt, welche in ihrer Verderblichkeit keinen Handschlag wert sind.
Diese Nichtse von Tageslicht, sie müssen mir unter meine Füße geraten! Liebliche Löwen, kräuterkundige Krokodile, schmusende Schlangen: will ich sämtlichst nicht mehr taghell sehen!
Schatten machen möchte ich, wo es mir weiterhin prall auf mein Gemüt scheint, wo Blendung lockt und alle Natur versengt. Jenes Gelichter aufgeblasener Kunstgriffe.
Blicke ich hinauf zu den verblichenen Seemannslaternen, zu den Fischernetzen, schmutzig wie Spinnenweben, sind tatsächlich selbst die Decken ein Absturz. Allerdings scheint er wohltemperiert, der Absturz. Barhocker mit Plüsch auf den Lehnen. Umsorgt von gemieteten Mädchen, deren weiße Dirndl erinnern an frisch bezogene Stationsbetten. Batterien von Humpen hängen über dem Tresen. Als seien es Totschläger, mit denen manchem Kopf nachgeholfen werden muss. Vor allem aber eine Sonne von einem Zapfhahn. Erhaben wie jener Tabernakel, dem ich mich während meiner Kindertage verbunden fühlte. Als Ministrant im liebevoll aufgebügelten Leibchen, kauernd mit anderen liebevoll aufgebügelten Leibchen hinter dem Altar.
Beinahe hat der Wirt etwas von unserem Pastor. Dieser Bedacht, mit dem er zapft. Als wolle auch er keinen Tropfen verschwenden von dem Blut eines Heilands.

Ich twittere: “I give no alms. I make hymns and sing them.”
"Do not cry!" antwortet der Bot.

Ich forsche nach Spuren, dass trotzdem etwas verschüttet wurde. Nach irgendeiner Achtlosigkeit gegenüber dem Segen des Zapfhahnes forsche ich. Vergebens. Nichts trübt das Frühlingsblau der Tischdecken. Selbst die Bodenbretter, welche auf mich wirken, als wären sie aus einem Boxstall herausgerissen, selbst die Bodenbretter trübt nichts. Kein Augenblick seligen, brutalen, erschöpften Zechens offenbart sich mir. Wären da nicht die beiden ausgesessenen Ledersofas, mit denen der Wirt eine Trinkecke eingerichtet hat für junge Menschen, die Kneipe würde uns alle spurlos schlucken.

Ich twittere: “A man before sunrise? That must be a thief!”
"How large is the moon?" fragt der Bot.

Eines der gemieteten Mädchen ist abgestellt für das Grammophon. Chansons legt es auf. "Schau mich bitte nicht so an." Mal schaut es dabei auf sein Handy, mal schaut es nach fesch gestylten Cognacurnen hinter dem Tresen. Ohne Absicht verweilen die stahlblauen Augen des Mädchens bei den Gruppenfotos verblichener Stammtische oder bei den wappengeschmückten Westen der Ballsportliebhaber. Dann macht das Mädchen ein Gesicht, als läge entschieden zu viel Unrat auf unseren Bürgersteigen.
Aber wem in aller Welt ist geholfen mit Blicken und Gesten, wem mit Kehrwochen? Keine Spanne Mädchensein, welcher der Unrat am Ende nicht über ist. Weil Unrat ist. Weder verdirbt Unrat an einem Herzen noch krankt Unrat an einem Gemüt. Während das Mädchen von Erde erstickt sein wird, vom Wasser ersäuft, vom Feuer verbrannt, vom Wind in Fetzen gerissen.

Ich twittere: “An ape teach me the death!”
"That is true, you are a robot", antwortet der Bot.

Erde und Feuer, Wasser und Wind: Ein Golem wendet sich dem gemieteten Mädchen zu. Greis der Golem und fahl, massig sein Nacken. Vieler quälender Minuten bedurfte es, bis ihm auf den Barhocker geholfen ward. Nun aber sitzt der Golem im Sattel. Nun ist er Kerl genug ein Mädchen zu fordern.
Er betastet seinen Bierseidel. Er versichert sich des Arbeiterordens, der ihm an die Brust geheftet ist. Heiser, wie aus Flammen, krächzt er in Richtung des Grammophons: "Bass!"
Das Mädchen setzt das Lächeln auf, zu dem es als "Reklamehuhn" vertraglich verpflichtet ist. "Was?"
Es wird still um den Golem und das Mädchen. Man lungert auf einen garstigen Paarungsakt. Einer, welcher sich ansonsten bloß zutragen mag im Programm spezieller Varietés.
Tatsächlich, während der Golem Front macht zu dem Mädchen, rutschen ihm seine Beinchen auseinander. Das Mädchen fletscht die Zähne: So schauen `se aus, nach Trüffeltagliatelle und Schlachtfest! Es taxiert den Golem mit jener Laune von Mädchen, welche vor der Zeit in den Unrat gezwungen sind.
"Willkommen, Fremder, Du!" sagt es. Schlachtruf offenbar für eine weitere Schicht schmutziger Fingernägel.
"Auch Könige fallen, wenn ihnen die Liebe fehlt", krächzt der Golem. Er sei im Männerchor einst Bass gewesen, und: "Nenn' mich Monsieur!"
Dem Golem ist nach Tänzeln, nach Szenenabsteige und Stübel.
"Alkoholfreies kannst Du dem Wasserhahn entnehmen!" sorgt das gemietete Mädchen für Umsatz. Einen Fünfziger Verzehr, dann will es gerne schwätzen und Monsieur Kumpel sein, richtig mit Knuffen und so.
Der Golem, er ist nun ganz Monsieur. "Branntwein!" ordert er. Man wolle diese Spelunke hier mal nicht aussterben lassen!
"Auf die Onkels!" sächselt das gemietete Mädchen, ehe es Platz nimmt neben Monsieur. Erkennbar launisch nun, ein sonniger Dämon gar. Es wird jeden Schluck, welchen Monsieur ihr gönnt, halten wie eine Faust. So dass Monsieur am Ende der Nacht schmutzig ist. Als wäre er mit Asche beschmissenes Gemäuer.
Hoch leben die Jubelgreise!

Ich twittere: “The saints are laughing like schoolboys, could it be possible?”
"Yes I am human. Now you go", antwortet der Bot.

Im Abseits meines Herrengedecks proste ich den Monsieurs zu. Für die Dreistigkeit, mit der sie bestehen auf ihren Liebesmahlzeiten! Als wäre eben erst Halbzeit. Als umwerbe die Liebe sie weiterhin für ihre Mannschaft. Trommelnd und trompetend, vom Flatscreen über dem Zapfhahn.
Ob knallig beklebte Banden, überlebensgroße Reklamen oder gemietete Mädchen, die Jubelgreise sehen das mit allem Recht der Welt. Braun vor Sommerfrische, mal Knochen, mal im Fett stehend. So geben Jubelgreise ihre Bestellung auf bei Mutter Liebe. "Nenn' mich Monsieur!"
Träte ich finster an der Jubelgreise Festmahl, sie würden mir Christenkreuze vorhalten. Ganz und gar Bass, würde die Monsieurs Hohelieder schmettern. Wonach etwa das Dreschen von Grands zum ordnungsgemäßen Gebrauch des Lebens zähle.
Jubelnd böten sie mir Tafelwein. Als das Blut ihres Schöpfers. Draufzumachen für ein "eigentliches" Leben. Hinter dem Horizont.

Ich twittere: “A thing of shame shall be the meaning of the earth!”
"Which superman? Who is that?" fragt der Bot.

Ich nippe am Bier meines Herrengedecks. Niemals bin ich mehr gewesen, als ein Nippen. Da ist kein Augenblick, den ich geleert habe bis auf seinen Grund. Weil es nichts zur Sache tut, warum etwa das Bier hier steht, und ich davor hocke. So oder so bleibt am Ende solcher Wissenschaft bloß ein leerer Krug Irgendwas.
Die Lippen voll Schaum, sehne ich trotzdem jene Wüstheit herbei, den Krug in einem Zug zu leeren. Kehlkopf sein unter jenen Kehlköpfen, welche mir während meiner Kindertage Maß allen Durstes waren. Gleich Ochsen strebten sie durch das Fleisch des Halses, während ich niemals mehr in mir wahrnahm, als den Schnabel eines Spatzes.
Kaum schmecke ich erste Tropfen der „herben“ Ochsenstärkung, spucke ich aus. "Eine Limonade, bitte!"
Als mein Jahrgang geschlechtsreif genug war nach Ochsenstärkung und Schöpferblut zu verlangen, blieb ich genussfrei. Ich kam nicht auf den Geschmack. Während alles Stimmbruch war und Bart und Kehlkopf, stand ich verkleidet in meiner Manneskraft. Bloßgestellt von der Art, mit der ich mir Kartoffeln nahm. Völlig ohne Stolz. Jene Selbstverständlichkeit des Zulangens ging mir ab, die künftige Familienvorstände auszeichnet. Auf welche Weise sollte ich da je zum Herrengedeck finden?
Seither halte ich mich an Limonaden fest. Als wenn weiter Kindergeburtstag wäre.

Ich twittere: “Poisoners have no reason. They only want escape from whatever.”
"The only way", antwortet der Bot.

Beinahe zwei Meter hoch wuchs mir der Kopf. Mein Herz aber blieb zurück. Obwohl auch die Brust schwoll und schwoll. Welch Kräfte ich mit einem Male im Fleisch stecken hatte! Kein Auge wollte mir mehr zufallen, so sprungbereit waren Arm und Bein.
Das Spielzeug, das mich einst getrost sein ließ, es stierte mir die Glieder hoch. Als fürchte es, von ihnen zertrümmert zu sein. Während ich noch schwankte wie verwunschen, griff auf dem Schulhof alles um sich. Das waren keine Hörspiele mehr. Niemand mehr, der mit angewinkelten Knien lauschte und lauschte. Man begehrte, man suchte zu nehmen. Was dort reifte in den Raucherecken, ließ mich reifen für meine Lehre in der fleischverarbeitenden Industrie: Ein Schlachter mit Spatzenschnabel!
Deutet Monsieur da etwa auf mich? Das Blut will er dem gemieteten Mädchen zeigen! All das Blut, in das ich getaucht bin! Dagegen hilft kein Verkleiden mit Massenware, Größe XXL. Dagegen helfen weder Herrengedecke noch Limonaden. Schuldig musste ich werden am Leben. Wenn nicht an gemieteten Mädchen, so wenigstens am Vieh. Das Wenigste also, auf welches ich mich warf. Zappelnd vor Lust und Abscheu.

Ich twittere: “My happiness is not food enough for a lion.”
"How could I be human, when humans are not like me", antwortet der Bot.

Der stiere Blick des Viehs ist mir mein seltsamstes Geschäft gewesen. Schwarze Welten in toten Leibern. Eisiger Hohn, wie er unserer Fleischeslust ihr Angesicht zertritt. Dagegen war mir der Blick noch der schönsten Frau eine stumpfe Angelegenheit. Belebt allein von Tränendrüsen. Salzige Süppchen, welche kein Maul je würden stopfen können. Was es im Schlachthaus nicht gab, konnte Wahrheit nicht sein. Flennende Schweine!
Das Schlachthaus also. In Cordhose und aufgetragenem Hemd. Der Fleischboss selbst empfing mich. Blaumann trug der Fleischboss, mit Botten aus Blei. Entschlossener wirkte er als jeder Heilsbringer des Wilden Westens. Auf gepflasterten Wegen hämmerte der Fleischboss mir die Tradition seiner Schlachthäuser ein: "Merke es Dir!"
Etwas, das ich an Erwachsenen bewunderte, mit welch krachlederner Stimme sie ihre Nichtigkeit vertraten. Als wären sie gesuchter Ratgeber von Erzengeln und Prälaten. An allen Ecken und Enden bildeten die Erwachsenen sich Meinungen, welche weder die Ecken noch die Enden interessierten. Zwar rief der Fleischboss während seiner gutbürgerlichen Portion Größenwahn weder Kaiser noch Kanzler zur Ordnung, und mit Engeln hatte man es in der Fleischerei schonmal gar nicht, seit Jahrhunderten fortdauernde Schlachtsitten jedoch zog er sich rein wie seine Selbstgedrehten.
Der Schlachthöfe Pflasterstrand! Seit Jahrzehnten spüre ich den unter meinen Füßen, als stünde ich noch im 16. Lebensjahr, als faule das Fleisch des Fleischbosses nicht längst unter magerer Muttererde.
Jene weiten Flächen Stein, über denen Regen stand. Stahl und Stein auf Stein im Licht der Morgenstunde meines Lebens. Was waren das für Ketten überall auf den Höfen, was waren das für Schellen! Welten hätte man daran hängen können. Fuhr dann Wind in die Schellen, mussten einem alle Welten absurd klingen. Und die Fleischerhaken! Mit meinen 16 Jahren ahnte ich nichts von Fleischerhaken. Weder wusste ich darum, dass man beizeiten Menschen daran befestigte, damit ihnen ihr Tod unangenehm wurde, noch fühlte ich des Fleischerhakens sanftmütiges Wesen: Aufgeschwungen wie die eisernen Dornen an den Schlachtlinien zu einer außerordentlichen Blüte unserer Lust am Fleisch!
Vom Fleischboss wurde ich unter venenblau gemalte Arkaden zitiert. Es sei gerade eine ausgestallte Ladung Rindviecher auf gutem Wege.
Ich fragte nach dem Plätschern hinter uns. Elektrisch geladenes Wasser das! dröhnte der Fleischboss. Letztem Leben seinen verdammten Sinn zu rauben! Von Ruheräumen aus flösse das Wasser blitzend wie zischend in Richtung der Schlachtlinie.
Ruheräume?
"Flächen", mein Junge, "Flächen!" Ohne Licht, ohne alles. Abchillen könne das Vieh dort nach seiner nächtlichen Ausstallung.
Ein Lastkraftwagen polterte auf den Schlachthof. Rampen öffneten sich. Münder öffneten sich. Münder, aus denen die Herren vieler Länder tönten. Menschen erschienen mir, die schwarz trugen unter weißen Kitteln, Menschen mit Hauben und Helmen. Einem der Menschen waren seine Augen ausgekippt, einer schaute unter schwarzen Brauen fröhlich drein, und blieb doch Strich von einem Mund. Schweiß glänzte im Licht der Scheinwerfer, Adern pochten unter zum Wulst gewordenen Drüsen.
Aus dem Lastkraftwagen drängte eine Masse Pendler, denen offenbar ihr Frühzug entgleist war. Alle im Stress, teils empört, teils voll Unbehagen. Sprechblasen gingen mir auf über ihren Häuptern: "Grrr! Schluck! Umpfl!"
Der Fleischboss witterte wohl, wie in meinem Kopf langsam die Hauptvorstellung begann: "Sehen kaum anders aus, als bei den Trickfilmen!" polterte er.
"Im Kino können sie sprechen!"
"Warte mal, bis denen ihre Häupter abgeschlagen sind! Blicken dann kaum weniger weise drein, als unsere Altvorderen." Er überlegte kurz. "Bloß die Mäuler, die sind hier blutiger. Für Servietten mangelt es uns an Zeit."
Das Haupt eines Rindviechs wie das Haupt eines großen Alten! Beide Hörner verkohlt vom elektrischen Punch ins Jenseits. Sein Maul blutig über und über. Getauft allein durch eine Ohrmarke!
Beinahe sank ich Knirps gen Morgen, wie in Schutz genommen ich ward durch meinen Namen! Was Namen hatte und Bande, ließ den Prügel allzu oft zögern. Während Vogelfreies tot beinahe mehr Sinn ergab.
Der Fleischboss führte mich durch das Grün und das Blau einer Bildungsstätte.
"Schaut aus wie die Elektrik von Baukästen, was?" spähte er hinter sich. Als einen Kindskopf visierte er mich an, als zu zerwirkendes Wild. Ich schaute garstig drein. Abbalgen würde man mich Wohlstandsgör! Bis bloß noch Rohes war. Und das, das ließ mich frohlocken!
Als wäre er irgendwie "warm" geworden mit mir, wies der Fleischboss in Richtung eines Schweinshauptes: "Wenn sowas kein ausgewachsenes Schlitzohr ist!"
Tatsächlich war ein Charakterkopf übrig geblieben von der Schweinerei: Augen, welche flink Platz gefunden hätten in Kinderherzen. Ziviles Halbprofil. Nicht anders, als im Berufsverkehr unserer Städte. Vor allem aber das Maul wirkte, als wäre es nicht bloß zum Schwein sein gut gewesen. Noch im Tode schien es etwas abzuwägen. Über einer Kehle, die durchtrennt aussah wie der Mund eines Clowns.
"Hol mal Luft!" ward ich aufgefordert. Drei, vier Schritte wölbte ich mich, ehe ich zitternd wie ein Erpel zusammenfiel.
"So duften entleerte Schweinebäuche!"
Der Fleischboss griff nach Handschuhen. Handschuhe massiv wie Kettenhemden!
Nach mannsgroßen Beilen langte er. Allesamt zum Spalten verschiedenartigster Viecher.
"Merke es Dir!"
Der Fleischboss hieb in den Torso eines Schweins. Es war ein Geräusch dumpf wie eine Bombe am Horizont. Dann hagelte es Bomben, bis dem Fleischboss die Hitze im Gesicht kochte. Ein letztes Anschlagen der Ketten, welche den Torso hielten, schon baumelten zwei Schweinehälften im Grün und Blau meiner Bildungsstätte.
"Merke es Dir!"

Ich twittere: “Who will seek a reason on a rope over an abyss?”
"Or rather you will see", antwortet der Bot.

Ein Schlachter mit Spatzenschnabel! Die Gesellen konnten kaum ihre Fäuste ruhig bekommen. Wieder und wieder hieben sie auf die Tische des Pausenraumes. Obwohl ich sie überragte um ein, zwei Köpfe. Aber ich muss auf sie gewirkt haben, als wäre ich aus sämtlichen Nestern gefallen. Ein trällerndes Seelchen, welches Heimat finden wollte darin, Schweinehirne zu penetrieren mit Schlachtschussapparaten!
"Die Pneumatik fasziniert mich", stammelte ich. Von meiner Vorstellung völlig aus dem Zusammenhang gerissen, machte ich Handbewegungen, als würde ich einen Schuss aufsetzen: "Volle Ladung!" Ich errötete, wurde rot, bekam eine Brandbombe von einem Gesicht.
Der Fleischboss zog mich fort. Aufmunternde Rufe geleiteten uns zur Tür. Wahlweise empfahl man mir das Kühlhaus oder einen Platz im Partyservice der Schlachterei. Ich aber war verwandelt: die knielangen Schürzen, das schwere weißgefärbte Gummi der Stiefel - selten beeindruckte mich Leben so in seiner Abwaschbarkeit. Eine völlig andere Weise, als jenes Geckentum auf den Schulhöfen: Festgeklebt durch Gel und Creme, bis zu den Zehen verpuppt im eigenen Moder, würde kein Geck sich lösen können vom Tode.
Im Schlachthaus hingegen drohten mir weder Teppich noch Furnier. Beinahe wollte ich ausspucken oder mit Blut spritzen, so arg erregte mich das Fehlen aller Sorgen um "Anschaffungen".
Natürlich, die Fleischwölfe mussten fein sauber gehalten werden. Aber sie bedeuteten keine Zierde, der ich zu dienen hatte.
Stählerne Getüme, denen ich mit Liebe behilflich war. Auf eine Weise fütterte ich sie, die selbst fürsorglichste Tierinhaber gleichgültig erscheinen lassen musste. Wagenladung um Wagenladung bereitete ich meinen Wölfen mundfein zu. Auslösen und Entschwarten. Ausbeinen mit Messern, die mir Fleisch eröffneten wie als wenn ich Krallen hätte. Bei Bedarf einige Arbeitsschritte mit der Säge.
Besonders das Entbeinen wurde mir Herzensangelegenheit. Flink sichelte ich in die Schwarten. Schnitte, die kaum mehr waren als ein Hauchen. Oft rief der Fleischboss nach den Gesellen, mit welch Leidenschaft da einer das Messer liebte.
So im Fleische, wer konnte mehr wissen von der Tiefe des Lebens, als ich?

Ich twittere: “Dishonest player want a loveable bridge and not a hard goal.”
"Good so not", antwortet der Bot.

Derart ausgezeichnet ward ich für mein rentenversicherungspflichtiges Tötungshandwerk, dass ich vom Menschsein keinen Bissen mehr tun mochte.
Ob Klein- oder Großmaul der Liebe, ich fütterte sie alle ab. Candlelight Dinners mit Lammfilet, Gotteshäuser mit Festtagsbraten. Besessen war ich davon, andere speisen zu sehen. Köpfe, welche sich ihren Mündern nachempfanden. Heimlich lichtete ich Reinbisse ab und schnitt Tischreden mit. Hunderte Reinbissen zierten meine Hochhausbutze, die Tischreden zog ich mir über Kopfhörer beim Schlachten rein.
Vor allem aber nährte ich mich vom Sound meines Schlachtmessers. Nie kam mir anderes in den Sinn, als die Wahrhaftigkeit meines Schlachtmessers. Ich Spatzenschnabel konnte so gutmachen, was das Leben mir voraus hatte an Klauen und an Zähnen. Dasein, welches über Jahre in Abzug gebracht ward von meinem Augenlicht, meinem Glauben und meiner Manneskraft, ich nahm es dem Schlachtvieh ganz. Jeder Stoß meines Messers beseelte mich mehr, als das Versprechen eines Muttermundes.
Was sollten mir Lämmer in ihren Pferchen anderes beweisen, als dass bei all den vielen Würfen des Lebens der Tod bloß sein Maul aufsperren musste?
Ich sehe nach Monsieur. Mittlerweile steht eine Barfrau dem Reklamehuhn zur Seite. Gemeinsam bauen sie Monsieur auf mit dem Wort vom "Gentleman". Bei diesem Wort nehmen sie ihn. Besonders das Reklamehuhn führt es wie ich einst mein Schlachtmesser. Bloß dass ich im Blaumann lange nicht so Champagner war wie das Reklamehuhn, das nun einfach mag und mag und mag. Flaschenweise mag es.
"Weil ich mich wohl fühle mit dir!" versichert es dem Monsieur Gentleman.
Auf solche Weise ausgezeichnet, greift der Golem sich an die Brust: Da muss doch jetzt ein Herz schlagen! Was wären Feuer, Wasser, Erde und Luft ohne das Huhn? Selbst wenn es bloß Reklame läuft. Ein Huhn ein Herz.
Ohne Huhn, ohne überhaupt einen Hang zur Haltung von Nutzvieh, bin ich dem Tode vorgeworfen seit nun bald fünfzig Jahren. Durch Türen, Gänge und Himmel. Kein Weg, der nicht Vorwurf war unter dem Gewicht meines Daseins. Je langsamer ich machen wollte, desto weiter der Wurf. Wie ich mich auch zu retten suchte, rasch verwarfen Fliehkräfte mich mit dem Drall dessen, was ich gerettet wissen wollte.
Der Tod hing mir bereits an! Kopfüber, gleich einem Hammerwurf. In allem, das dem Dasein verheißen ist als "Leben"!
Durch wessen Geistes Kind schafft Dasein sich dieses "Leben" ab?
Ein Hoch des Reklamehuhns kommt mir zu Ohren. Untergehakt hat es seinen Monsieur Gentleman. Man kippt Champagner mit der Hand, die einem am Unterhaken hält, verspricht klingend Brüderschaft. Besser lässt sich unsere Sitte kaum bemühen: Wo Dasein bereit steht zum Leben, wird es festgesetzt in Anführungszeichen. Glücklich, wer auf solche Weise selbst das Stück Leben fortzitiert, das am schreiendsten im Angebot steht. Der klönt noch unter dem Fallbeil Brüderschaft.
Wie aber nun unser Schlachtvieh? Mag es auch dressiert sein, wirklich tänzeln kann keines auf dem Brett des Todes. Wo Monsieur Gentleman beizeiten nach einem Gotteslob fahndet oder nach dem Nirwana, gibt es für kein Schwein etwas zu gewinnen. Es kann dem Schlachtmesser nicht begegnen als Vorstellung von einem Himmelswillen, es muss die Finsternis ganz nehmen. Entsprechend rein klangen mir die Laute, mit denen es verendete. Als wären dort Mühlsteine aus Nacht, so schob das Schlachtvieh den Tod beiseite. Damit es schauen konnte. Es wollte doch nur schauen!
Geführt in Ruheräume voll dunkler Ahnungen, an sich wohlauf, blieben dem Schlachtvieh Schmerz und Gebrüll verwehrt. Nirgends das grelle Licht eines Körpers, der sich zu sich nimmt. Jene Blendung Bresthaftigkeit, an welcher wir Menschenkinder uns zur Sterbenszeit laben.
Tatsächlich bedurfte ich umso weniger des Haltes, je mehr ich mir selbst die Schneide gab. Mit Gebrüll konnte ich wohl getrost ins Bodenlose stürzen.
Schlachterei aber ist keine Schlacht. Zwischen halben Schweinen braucht niemand sich dicke tun. Man muss zu allem Schneid und Gebrüll den Schweinen sein Leben vorwerfen.
Wie leicht dem Golem das Reklamehuhn fällt! Er bezeichnet sich schlicht als Monsieur, lässt sich Gentleman heißen und fährt dahin mit seiner Dreistigkeit von einem Herz. Er zieht das Reklamehuhn heran. Sein Maul öffnet sich wie eine Naht am Gesäß. Zähne speicheln vor, famose Zähne. Mir bricht der Schweiß aus, Monsieurs Zähne während eines Reinbisses ablichten zu müssen. Aber nein, heute lassen wir uns den Gentleman gefallen und hauen nirgendwo rein. Des Gentlemans Unterkiefer wird also herab gelassen, dass man beinahe Ketten rasseln hört. Blindlings stürzt eine Rotte trunkener Laute dem Reklamehuhn entgegen. Sie scheinen es auf das Hühnerherz abgesehen zu haben und knarzen allesamt wie schlechter Atem.
Bald flammt Tuwort um Tuwort durch die Kammern des Hühnerherzens. Wahrhaftige Tuwörter. Passend zu Eingriffen im Reich der Herrenunterwäsche. Dem Reklamehuhn bleibt das entschlossene Ablöschen mit Champagner. Aber welch Brandnarben!
Ein wahrer Feuerwerfer von einem Gentleman, dieser Monsieur. Ich fühle ihn zu den Waffen eilen, wie zum Weibe. Wahrscheinlich weiß er längst um das Panzerschlachten, das meinem Dasein stets abging. Kanonenstahl, der sich mir niemals offenbarte. Vergebens suchte ich mit beiden Armen jenen Kern modernsten Miteinanders zu kosen, ob das Schlachtmesser mehr Sinn ergab, wenn es Bajonett war auf dem Lauf eines Sturmgewehres?
Als Krieger geschmückt sein von den Maiden meines Stammes! Uniformiert, statt bloß arbeitsbekleidet. Aber auf welche Weise sollte ich Spatzenschnabel jemals Hahnenkampf sein? Zwar mochte ich mich beim Trommelfeuer so gut anstellen wie bei meinen Fleischwölfen, doch stehend im Felde, Sporn am Fuß, Schlachtmesser voran, konnte ich unmöglich auf Beute aus sein. Bestenfalls Aasfresser, wäre ich bloß einer von vielen laufenden Metern Schießbude.
All das Riskierte, es kommt uns ohnehin abhanden. Verloren der, der übersteht. Kein Nagel im Fleische nötigt uns so, wie das Überstandene!
Monsieur Gentleman lässt seine Hand auf den Tresen fallen, nicht wahr? Er hat Besitz genommen vom Gentleman sein. Er ist sich handelseinig geworden mit dem Reklamehuhn. Auf solche Weise handelseinig, dass die Barfrau ihren Segen spendet mit Likör aus einem Glockenturm von einer Flasche. Um Monsieurs Fortbewegungsmittel handelt es sich! Nach dem Schlüssel schnappt das Reklamehuhn, als wolle es Morgen bereits am anderen Ende der Welt Reklamehuhn sein. Während es sich also an Monsieurs Schlüssel zum anderen Ende der Welt krallt, giert Monsieur nach dem Rest vom Reklamehuhn. Laute entweichen Monsieur, die gemahnen an das Aufbrausen eines Ochsen. Wem es peinlich ist? Dem Reklamehuhn nicht. Die Krallen fest um den Schlüssel zu Monsieurs Fortbewegungsmittel, mag es sich für den Rest nicht mehr zieren. Freie Hand gewährt es auf eine Weise, dass den Jubelgreisen ringsum nach Kulturrevolution ist: Wie Rapper fahren sie sich in die Schritte. Bloß um dann mit einem Staunen aufzuschauen, als hätten sie Gold gefunden.

Ich twittere: “Great adorers are the arrows of life.”
"I am getting off. Have a good night", antwortet der Bot.

In beide Hände grabe ich meinen Spatzenschnabel, welch Leben das gewesen ist, das weder zum Schritt noch zum Gleichschritt einberufen ward? Keine Mannespflicht. Keine Wehrpflicht. Bloß das Schlachtmesser in Händen. Zum Vergreifen an allem, was der Gemeinheit sonst als Aas durchgegangen wäre: Feuchte Felle, blutschwangere Federn, Fett und Innereien, am Ende Knochen, Knochen, Knochen!
Urlaub vom Schlachthaus habe ich genommen. Resturlaub. Der Nachfahre meines verblichenen Fleischbosses, ein verzärtelter Pygmäe, aus Grabeslaune erwählt und bloß zum Dahinfahren geboren, der ahnte wohl, dass meine, "Spind" genannte, Stullendose erworbenen Lebens geräumt bleiben würde und leer. Er signalisierte Anteilnahme. Sein Köpfchen fiel nach hinten herunter, als leere er einen Umtrunk, als sei er von Macht und Sitte gen Himmel gerichtet. Augenblicke, die uns beide stehen ließen mit der Frechheit unseres Verlangens nach einem Schicksal. Schon federte das Köpfchen zurück ins Geradeaus: Obwohl ebenso reif für ein stilles Herrengedeck im Abseits, ward das Köpfchen in Ordnung gehalten von dem Schlachthaus vor seiner Stirn. Jener Grabeslaune eines Heiligen Vaters, die es selbst mit mir im Türrahmen weder ein Heraus erkennen ließ noch ein Herein: Bis dahin!
Gentleman! Gentleman! Umfasst von den Jubelgreisen, begibt auch Monsieur sich auf seinen Weg. Das Reklamehuhn vorweg. Gackernd über den Preis, den es erzielen konnte. Bald wird Monsieur am anderen Ende der Welt sein. Beide Hände voller Federn, den Gentleman weit hinter sich. Kein Golem immerhin. Zumindest so lange Fahrtwind ist, und das Huhn Reklame läuft für Monsieur. Dafür wird er es nicht Huhn nennen, dafür wird er Reklame Leben heißen.
Eine Zeit höre ich die Jubelgreise auf dem Boulevard skandieren. Dem Vernehmen nach haben sie Monsieur auf ihre Schultern genommen. Kraft des Huhns, das der Horde vorweg stolziert. Dann ist es, als blase das Huhn zum letzten Mal Reklame, und alles geht ab zwischen die Steine. Ausgespült jene Welle Dasein. Bloß ein leises Glimmen noch beim Verlaufen ins Meer.
Die Barfrau schraubt den Kirchturm von einem Likör zu. Man gestikuliert in Richtung des unbemannten Grammophons. Stundenglas ist das Personal nun und Fels. Willig für einen neuen Erguss Schöpfung.
Mir genügt das Tischtuch. Bereits während meiner Kindertage mochte ich mich so gering denken, dass der Stoff zur Welt wurde. Reich an Runden und Räumen, die mich bergen konnten, frei aber von Artgenossen. Sein wollte ich, wo nichts war! Der Tod bedeutet mir keine Macht, ohne Leben um mich her. Allein mit dem Licht meiner Vorstellung, das sich tief im Tuch seinen Weg leuchtet. Unter Humpen durch und unter Fäusten. In Mustern domestizierten Wachstums. Auf den Spuren eines wahren Willen. Und mehr als ein Wille, mehr kann Leben nicht eigen sein.
Von dem, was mir aus fünfzig Jahren Dasein verblieben war, halte ich nichts mehr in Händen. Mein Schlachtmesser gab ich einer Armenküche. Meine "Erlebnisse" gaben sich selber fort. Wohin, weiß ich nicht. Einen Spargroschen Erinnerungen habe ich noch am Mann. Tief in die Taschen gedrückt, wie fremder Leute Schweißtücher.
Bleibe ich. Bloßgestellt und frei von Last. Ein Wille auf der Suche nach seinem Schlachtblock.
Kein Sterbenslicht im Schankraum flackert bei meinem Willen nach dem Schlachtblock. Nirgends blinzeln Augen unter einer Tränenlast, nirgends zittern Lippen vor dem Unsagbaren. Dann will auch ich Ruhe bewahren. Jenes Gehabe mir ersparen, mit dem Literaten gemeinhin Tagebücher schließen. Als wenn das Leben ohne sie nicht weit offen bleiben würde. Genauso kann ich enden vor Wänden, welche beklebt sind mit Fotografien belebter Schankräume. Oder ich kann mir religiöse Malereien zu Herzen nehmen. Alles bliebe Stein, alles Zähneausschlagen.
Mag die Pforte gezogen werden und gedrückt, bis den Gäulen der Reiter der Apokalypse ihre Hufe jucken, es ist Strich und es ist Punkt, was sich hier aufs Parkett schert. Reingehauen von tausend Wehen. Als herrsche über allen Wehen ein vollends Mürrischer, dem das Gelümmel, das er vor Jahrzehntausenden anstellte, längst über ist.
Junger Herr, gepflegte Kotletten. Punkt. Strich, Strich. Punkt. Kleine Dame, Piercing im Maul. Punkt. Strich, Strich. Punkt. Beiden ist die Brust aufgeblasen von Refrains. Punkt. Sie gieren einander an. Strich. Der Herr gibt Spendierlaune vor. Strich. Die Dame einen lässigen Schoß. Punkt. "Tiroler Berge." vernehme ich von den beiden. "Fernsehen. Käseigel. Esse ich doch glatt noch mit. Wenn einem sonst nichts einfällt." Der Herr zeichnet in die Luft. Die Dame zuckt und stößt Laute aus. "Ach ja, da war ich plötzlich zwanzig vor fünf Zuhause. Ich konnte auch gar nicht böse sein, weil das so witzig war." Es war stets mehr, als sein wird. "Ein echt guter Arzt. Wartest zwei Stunden, bist aber auch eine Stunde dran, weil der sich echt Zeit nimmt. Schnitzel. Pommes. Und ich so: Mein Glück." Glück. Punkt. Glück, Strich, Strich, Glück. Punkt. Entsprechend guter Hoffnung sind die beiden, einander näher gelangt zu sein. Das Alt schiebt sich heran an den Caipi. Für den großen Schluck Dasein. Selbst wenn bald bloß noch mit Schaum geprostet wird und mit Deko.
Schafft sich einer nicht fort, nachdem er Pflasterstein um Pflasterstein beschmutzt hat mit seinem Blut, ihm bleiben zum Sterben Regen und Kälte, ihm bleibt das Verwittern, ihm bleibt das Zerrinnen.
Der junge Herr mit den gepflegten Kotletten lässt die Schultern hochfahren, und das Alt gleich mit: Wohl bekommt es!
Wie denn auch? klödert dem Caipi sein Modeschmuck. Man schrumpft einander nicht näher, um groß aufzutischen. Punkt ist man und Strich und Strich und Pfeil, ist Punkt und Strich und Strich und Kreuz. Während das Maul gepierct sich an gepflegten Kotletten orientiert, wollen die Kotletten am liebsten gepflegt in das Maul hineinstürzen. So platscht es auf den Pflasterstein. So nässt es in Ritzen. Noch letzte Reste Wort für Wort über Scham und Damm hinab zu spülen.
Eingenässt mit mir, kommen Scham und Damm auch am Ende meiner kleinen Sterbevorstellung auf ihre Kosten, fürchte ich. Pflasterstein für Pflasterstein wunder, ist das Ende ein Ausfluss. Gedanken wie Eiter, dem Dasein übel kommend.
Leib und Seele kratze ich ins Tischtuch, aus welch einem Trachten ich mich hier nahe meiner Sperrstunde ereifere über Jubelgreise, Monsieurs, Reklamehühner?
Längst nicht mehr Welt genug, ohne die Welt zu können. Ohne Jubelgreise, Monsieurs, Reklamehühner. Alles von mir an blauen Tischtüchern Erträumte, alles dort von mir Aufgeblasene liegt in meinem Gemüt als ein Müll, aus dem jeder Himmel entwichen ist.
Wo ich doch einst all das kaum halten konnte, das meiner Phantasie entstieg!
Zur Geschlechtsreife hin tapezierte ich die Tür des Kinderzimmers mit Abbildern pralleutriger Weibchen. Obwohl Säugetier geheißen, ward ich kaltblütig genug im fortwährenden Versuch, mich der Tür meines Kinderzimmers auf eine Weise anzuvertrauen, dass man an ein fehlgeleitetes Böcklein hätte denken können. Und ich fand kein Ende darin, aus Abbildern Leben zu gewinnen. Reinstes Leben, das weder gekauft sein wollte noch befriedigt oder gar geliebt. Aus dem Licht geschnitten, statt in einen Topf Menschenfleisch geworfen.
Wo ich nicht mit "Weiberbildern" Mutwillen treiben konnte, ließ ich mir Götzenbildnissen gefallen, von Eingeborenen in Liebe auf den Pflasterstein gemalt. Knieten die Eingeborenen, kniete auch ich.
Statt aber weiterhin auf solch verträgliche Weise des eigenen Schoßes gedenken zu müssen, kann ich der mir verbliebenen Leibesfreude nun hoffentlich mit Tintenschwärze ein Ende machen: Das Stehvermögen des Geschriebenen, gegen das jeder Schoß treulos wirkt, und jedes Aufseufzen bloß Laufkundschaft beansprucht.
Wobei mein auf Abbilder eingeschworenes Sein für Qualitätsunterschiede sorgt, was Gefühlsbekundungen betrifft: Während ich weiter vor meinem ersten Herrengedeck hocke, muss ich jedem Gegenüber zugestehen, längst und im vollsten Umfange mit der Welt zu verkehren. Wollen wir uns also auf ein Weilchen aneinander gewöhnen, sollte niemand nach dem Buhlknaben in mir fahnden, der für anderer Leute Wohlmeinen sein Lügenmaul in Aussicht stellt.
Wie fing einer an, der nie angefangen hat, weil kein Ende ihm den Anfang wert schien?
Meine erste Amtshandlung zur Stunde der Volljährigkeit war jener rote Vorhang, welcher die Lichtspielhäuser in Gut und Böse teilte. Was mir Schlachtergesellen aber hinter dem Vorhang als „Fleischabteilung“ vor Augen stand, beraubte mich um jedes Hohelied. Hätte ich einen Rosenkranz oder ein Gotteslob mit mir geführt, ich hätte es dem Kassierer über den Tresen geschoben wie einen längst überfälligen Leihfilm.
Zum roten Vorhang hin schien jede Eröffnung des Körpers mir als Hochzeitsgabe Fleisch gewordener Göttinnen. Nun lagen diese Göttinnen spreitzbeinig vor mir, meine minderjährige Anbetung voll Hohn zu blasen. Ich implodierte eher, als dass ich platzte. Sämtliche Innereien waren mir derart in den Brustkorb gestampft, dass ich alle menschenmöglichen Ausscheidungen atmete und durch den Leib schlug.
Ganz und gar kein Zufall dann jene atemlose Geschwindigkeit, mit der ich verloren ging an die Wüstenwelt der Philosophen, wo Menschen Recheneinheiten waren, bunt bemalter Nippes vergangener Epochen. Während alles Mündige nach seiner Spielart der Liebe verlangte, enthob ich mich jeder Sorge um Schlager und Eisprung.
Derart heimisch in einem Reich, das weder verzärtelt noch bocksbeinig war, ließ ich mir weiterhin Matten stehen, als man längst fahndete nach der Föhnfrisur zum Liebesakt.
Gel, Farbe und Creme: ich investierte wenig in den Tod, der Tod also auch wenig in mich.
Woher dann dieser Erfolg, mit dem der Tod um mich wirbt?
Im Kneipendunst stiere ich auf beim Schopf gepacktes Dasein, zur Brust genommenes Geschmeichel, mit dem Hintern hochgekommene Hoheit: gefällig wie tausend Putten im Friedhofsrund.
Hielt ich mich auch Abseits jener Balz, deren Dasein Hand war und Schoß, so wusste ich selten etwas, das vollendeter war, als blank gestrichene Holzkreuze, angeordnet bis weit in die untergehende Sonne. Überschlug mein Trachten es hinauf zum zehntausendsten Trieb ins Glück, werktags uniformiert und strammgestellt, bäumte das unter mir reifende Geschlecht sich mit Urgewalt auf zur Schaffensgröße, alles Eingeborene zu grüßen. Trieb, der am Triebe sich ergötzt. Jenes Kraut, welches "Glück" geheißen wird, aber auch die Magd in seiner Wurzel birgt, wie den Mord am Kinde. Wer möchte da nicht alles rupfen und zum Munde sich führen? Blüte, frei von Geist, die in blätternder Farbe sorgt für Namen ohne Sinn. Trixi Hardengruen! Anett Hülsklöver! Silbe für Silbe grölte ich einst hinauf zu den Sternen.
Und wie es wohl jeden befleckt, sich in jungen Jahren auf Abwegen präsentiert zu haben, nimmt auch mir seit jener Sittenlosigkeit die Gnade des Vergessens nicht ein Wort. Pfützen voll Gelichter platschen durch den Schädel. Auf meiner Stirn stets ein Hauch vergangenen Schlammes. Während sämtlicher Gesang in Nester voll Disteln gedrückt ist. Worte, die brennen. Brennen ohne Farbe. Und mit jedem Wort, mit jedem versungenen Wort prügelt Faust für Faust Geschlechtsreife mir ins Angesicht.

"Unsere Erinnerungen“, sagen die Leibesfreudigen, "kann uns keiner nehmen." Leibesfreudige zerkleinern Leben in genießbare Events. All you can eat. An jeder Ecke lungern Leibesfreudige mit ihrem Geschirr auf einen weiteren Schlag Leben. Unterhalten wollen sie sein, verwöhnt. Leibesfreudige schlecken, Leibesfreudige dippen, glotzen, schmökern, voten, Leibesfreudige erwählen leibesfreudige Götter. Leibesfreudige vertreiben das ihnen geschenkte Maß an Zeit. Die Leibesfreudigen sind die Könige des Gewesenen. So sprach der Geschlechtsreifende zum Volke.

So sprach er in den Resten eines elterlichen Schlafzimmers, das zur Geschlechtsreife ihm diente. Oder besser, er schrieb dies. Mit Bleistift in kleinkarierte Hefte. Freiheit, der aufgeholfen wurde durch Anspitzer und Gummis.
Ob Gesetz, ob Faustrecht - stets fühlte sich der Geschlechtsreifende beschieden, frei heraus sein Meinen kund zu tun. Und niemals ohne jenen Schlag Irrwitz, der selbst Leibern, welche sich in Geschlechts- und Fressakten hoben und senkten, noch offene Herzen unterstellte.
Wie sollte solch strotzenden Gliedern jemals gewahr sein, dass allein der Tod naht mit leisem Klopfen. Sei er nun aus auf Raub oder auf ein schlichtes Erlebnis. Kein Dasein, welches nicht an "Buzz" gewinnt durch schreiende Wunden.
Die Prediger auf den - "Erlebnismeilen" genannten - Strichen etwa, wie sie zigtausenden Einkaufstüten einen Heiland entgegen brüllen. Ja, und da brüllen die Prediger dann ihren Heiland. Derart im Abseits, dass man ihnen wünscht, sie würden es ihrem Heiland an Blutzoll gleichtun. Wenigstens möchte man die Prediger in Ketten legen und peitschen. Damit sie sich, wenn schon nicht in Duseleien erlöst, so doch wenigstens durch Strafe gewürdigt fühlen: Nicht für jeden nehmen wir uns die Zeit, ihm den Schädel zu spalten.
Welch Ehrgefühl wäre das, würde sich hier einer vom Tresen aufmachen, mir den Schädel zu spalten! Gar ein Mob, ein ganzer Mob!
Weichgewirkt in der Masse aber, ist man an den Ausschänken des Daseins bereits dankbar, seinen Tod zu erfahren als Folge eines Bade- oder Skiunfalles.
Angetan von solch mit Vergnügen Gemästeten, spähe ich im Schutze meines Herrengedeckes unverdrossen in den Schankraum: Das ist kein zu Tisch sein mehr, kein Meiden von Trinkrändern. Das ist ein Schlund sein!
Was dann mehr als Schlachtvieh? Aus Transporten taumeln, lärmend vor Missbefinden: Jedes Ferkel ist dem Menschen gefälliger, als ich, jedes Schwein ihm mehr Genuss. Zubereitet will ich sein, statt als Asche verscharrt. Bordeauxrote Lippen sollen knabbern an meinen Überresten, sollen speicheln, sollen wieder und wieder mein Fett tupfen von ihrer Fülle.
Gepfercht zwischen Böcke, Lämmer und Bullen, mag ich Stampede ihrer Stampede sein. Mit Selbstverständlichkeit soll man den Gewehrkolben nach mir heben, frei heraus zum Ochsenziemer greifen. Drüse will ich sein, Absonderung und Kloake.
Kein Kreuz Holz, kein Papierkram soll mir vorgetragen werden. Bleiben mag allein das letzte Stroh, das ich zertrat im Dasein. Ins Weite gekehrt vom Wind, wie er am Ende fegt über leere Ladeflächen: Meister, da waren eben noch tausend Joch Herzsein!
Beinahe möchte man zurück gebliebene Ohrmarken verehren, die Nummern darauf sich einprägen. Bloß um nicht in einem fort mit den Schultern zu zucken.
"Bitte zahlen!"
Die Bedienung quittiert mein Daseinszeichen mit jener Hoffart, welche jungen Vollbusigen eigen ist, die ihren Dienst in der Gastronomie leisten mit dem Krönchen eigentlich Studierender.
Nun lag mir nie sonderlich daran der Hengst zu sein, mit dem vollbusige Akademikerinnen ihre Esszimmer abbezahlen mögen. Rangelassen sein, steil stehen am Gipfel der Genüsse: Körperöffnungen solch Himmelreich zuzugestehen scheint mir unbillig. Aber wie die Vollbusige vom akademischen Gipfel der Genüsse auf mich hinabschaut, das gefällt mir. Ich reiche ihr meine Zeche hinauf, als wäre Trinkgeld Ablass genug noch für den unappetitlichsten Gaffer.
Diese Schmiere von Phantasien! Gier gutgehender Bürger. Verlangen, das aus jedermanns Bleibe ein Dreckloch macht, randvoll mit Begehrlichkeiten. Knöcherne, verhärmte Jobs, Lebtage lang. Fürs Meins! Fürs Urlaubsschwein! Widerlich, wofür alles Menschen sich aufsparen. Am Ende fällt den Herrschaften vor lauter Tristesse dann selten mehr ein, als beim Boxenstopp die Trulla zu tauschen.
Wettern tat ich als Geschlechtsreifender über das, was ich einst als "Liebe" ins Maul nahm:

Ihre Liebe ist groß wie ihre Welt, und die ist klein: 2,00 x 1,60 Meter im Schnitt. Selten fühlt Gleichgültigkeit sich herzlicher an, als hoch oben im Liebesnest. Zwei Raubvögel beim Balzflug, bevor sie auf uns hinab stürzen. Haben wir Glück, bauen sie ihrem Liebesspiel unser Fleisch ein, füttern und necken sich damit. Liebesnestler fressen nicht, Liebesnestler schlingen nicht. Reißzähne sind ihrer Liebe fremd. Liebesnestler picken dem Leben das zarteste Fleisch aus. Liebesnestler sind die warmblütigsten Fleischfresser der Welt. So sprach der Geschlechtsreifende zum Volke.

Habe ich das mit den warmblütigsten Fleischfresser laut ausgesprochen? Die Vollbusige hält kurz inne beim Abschluss des Kassiervorganges.
"Machen Sie hier bloß keinen Blödsinn!" lächelt die Vollbusige. Wobei das "hier" unterstrichen von ihren manikürten Krallen im Raume steht.
"Ja!" bin ich. Ein Ja zu allem, was ich mir weiterhin antun will. "Für den Blödsinn werde ich ein Naherholungsgebiet aufsuchen!"
"Schön", verabschiedet die Vollbusige mich aus dem Dasein: "Schön!"

Ich twittere: “Build you spirit a cathedral.”
Der Bot schweigt.

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Matrix.

Unheimlich, wie viele Menschen ihr Leben lang nicht hinaus kommen über das Schreiben von Urlaubspostkarten. Vielleicht reicht es der Welt tatsächlich zum Glück, wenn sie täglich ihre vier Stunden Glotze reingeschüttet bekommt. Die in die Hunderttausende gehende Gemeinschaft der Online-Gamer beweist mir, dass Menschen real mit einem tristen Viereck zufrieden sein können, wenn sie dafür virtuell Könige sein dürfen. Insofern ist "Matrix" für mich der visionärste Film des 21. Jahrhunderts. Und ich gäbe manches dafür, später der weiß gekleidete Architekt der Matrix zu sein. Und sei es in der Irrenanstalt. Wie Nietzsche. Ein Irrer, der alles weiß, der das Leben in seiner Tiefe durchmessen hat, bis es tiefer nicht mehr geht.

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