Das unentdeckte Land.
"Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn was vorher war, ist vergangen."
Offenbarung 21, 4.
Der Mensch kann nicht spähen wie ein Adler, nicht wittern wie ein Wolf, nicht horchen wie ein Luchs. Er kann nur beschreiben, was ist. Ohne sinnliche Anschauung, mit den wenigen Farben, die ihm gegeben sind.
Entsprechend kindlich bildet unser Herz ab, was in Wirklichkeit die Schöpfung krönt.
Warum sollen wir nur in Form schwachen Fleisches sein können? Unser Geist ist aus jener Energie, mit der Blitze durchs Himmelsrund fliegen, unser Wort der Schall, aus dem der Donner ist, unsere gelebte Liebe der Stoff, aus dem unserer Kinder Träume sind.
Wie wir in Erinnerungen leben, erinnert die Schöpfung sich an uns. Jene Weite unseres Erlebens, die eines Nachts heimfließt ins Universum.
Wie sieht eine Erinnerung aus, wie ist sie beschaffen? Plötzlich erinnern wir, was wir längst vergessen glaubten. Möglich, dass wir nie etwas vergessen haben. Was wären wir nun ohne ein Bewusstsein, das uns in die Irre führt?
Vielleicht finden die Erinnerungen meiner Frau jenseits der Sterne die meinigen, weil sie auf eine Weise gemeinsam schwingen. Dann sind wir uns so nahe wie niemals im Leben. Dann sind wir wieder vereint am Strand von Südfrankreich. Für immer.
chSchlesinger - 13. April, 13:31