Meine Kündigung.

Liebe 20sixler!

So fühlt es sich wohl an, wenn das "Hotel Mama" nicht mehr funktioniert wie früher. Niemand mehr, der sich kümmert um unsere Wäsche, niemand mehr, der den Kühlschrank füllt.
Natürlich, wir haben immer artig "Danke!" gesagt, und zum Muttertag gab es selbstverständlich Blumen.
Doch nun ist Mama etwas nachlässig geworden zu uns, hat die Ansicht gewonnen, wir könnten langsam mal auf eigenen HTML-Beinen stehen.
Gewiss, Mamas Entschluss kam etwas plötzlich. Vielleicht hat sie sich geärgert über uns, vielleicht will sie einfach nur etwas mehr Freiraum, vielleicht will Mama gar mit einem jungen Liebhaber um die Häuser ziehen… Ihre Entscheidung, ihr Leben ist es.
Und wer wäre ich, würde ich meine Blogmutter jetzt erinnern an ihre gesetzliche Pflicht? Mein Restguthaben kann 20six gerne behalten.
Löscht bitte, was von mir nach dem Löschen meines Blogs noch übrig sein mag auf 20six, und fertig.
Dankbar bin ich Euch für all die Erfahrungen, die ich machen durfte auf 20six.
Gerade mir Bühnenmenschen ist es wichtig, im Kleinen zu spüren, was später tausendfach über mich herein brechen mag.
Genau wie John Lennon werde ich es mir nicht aussuchen können, wer da im Dunkeln zuschaut, wer da anfängt Zeitungsausschnitte über mich zu sammeln.
Ob ich das will, ob ich das wirklich will, dabei hat 20six mir geholfen.

Alles Gute für die Zukunft!
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look at me!

Matrix.

Unheimlich, wie viele Menschen ihr Leben lang nicht hinaus kommen über das Schreiben von Urlaubspostkarten. Vielleicht reicht es der Welt tatsächlich zum Glück, wenn sie täglich ihre vier Stunden Glotze reingeschüttet bekommt. Die in die Hunderttausende gehende Gemeinschaft der Online-Gamer beweist mir, dass Menschen real mit einem tristen Viereck zufrieden sein können, wenn sie dafür virtuell Könige sein dürfen. Insofern ist "Matrix" für mich der visionärste Film des 21. Jahrhunderts. Und ich gäbe manches dafür, später der weiß gekleidete Architekt der Matrix zu sein. Und sei es in der Irrenanstalt. Wie Nietzsche. Ein Irrer, der alles weiß, der das Leben in seiner Tiefe durchmessen hat, bis es tiefer nicht mehr geht.

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