Freitag, 12. Dezember 2008

Nachtleben.

Scan10016

Die Verzweiflung eines Genies.

"Jeder Schlachtergeselle glaubt sich berechtigt, mich laut Order des Corsaren beinahe zu beleidigen; die jungen Studenten feixen und kichern und freuen sich darüber, dass ein Hervorragender niedergetrampelt wird; die Professoren sind neidisch und sympathisieren insgeheim mit den Angriffen, verbreiten sie und fügen noch etwas hinzu, es ist doch ein Jammer. Was ich auch unternehme, das Geringste, wenn ich nur einen Mann besuche, wird lügenhaft verdreht überall erzählt; erfährt es der Corsar, druckt er es, und die ganze Bevölkerung liest es. Der Mann, den ich besucht habe, kommt dadurch in Verlegenheit, er wird beinahe böse auf mich, und ich kann es ihm nicht verdenken."

Sören Kierkegaard.

Der Corsar ging 1847 ein. Sören Aabye Kierkegaard besteht fort als Denkmal im Garten der Königlichen Bibliothek.
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look at me!

Matrix.

Unheimlich, wie viele Menschen ihr Leben lang nicht hinaus kommen über das Schreiben von Urlaubspostkarten. Vielleicht reicht es der Welt tatsächlich zum Glück, wenn sie täglich ihre vier Stunden Glotze reingeschüttet bekommt. Die in die Hunderttausende gehende Gemeinschaft der Online-Gamer beweist mir, dass Menschen real mit einem tristen Viereck zufrieden sein können, wenn sie dafür virtuell Könige sein dürfen. Insofern ist "Matrix" für mich der visionärste Film des 21. Jahrhunderts. Und ich gäbe manches dafür, später der weiß gekleidete Architekt der Matrix zu sein. Und sei es in der Irrenanstalt. Wie Nietzsche. Ein Irrer, der alles weiß, der das Leben in seiner Tiefe durchmessen hat, bis es tiefer nicht mehr geht.

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