Kein Werkzeug Gottes?
„Sie verwandte unendliche Mühe und Ungeduld auf ihre Artikel, anfangs zwei Tage, später zwei Tage und zwei Nächte, in denen sie durchrauchte und durchtrank, noch später Wochen, Monate… Eigentlich jedes Mal drohte sie beim Schreiben zu scheitern. Sie geriet auf der ersten Seite in eine schwere Krise… beim ersten Satz, bei dem besonders. Wie fängt man an? Dann erst die zweiten Sätze! Und die dritten! Ganz zu schweigen vom vierten Satz. So ging die Nacht vorbei, so graute der Morgen…“, beschreibt Hellmuth Karasek eine preisgekrönte Reporterin.
Nacht um Nacht habe ich der Kunst nun geopfert, immer noch schafft Georges Simenon es um vieles eleganter, seine Mordopfer "by the way" zu charakterisieren. Vermag Fleiß da überhaupt etwas auszurichten?
Simenon hat als gelernter Heftromaner die Fälle von Kommissar Maigret meist in Wochenfrist zu Papier gebracht, brauchte Minuten für Absätze, wie sie mir selbst in Stunden nicht gelingen. Ein Genie eben.
Für einen Krimi im Drehständer wird es schon reichen, da habe ich keine Sorge. Dennoch treibt es mich um, aller Wahrscheinlichkeit nach nur berufen, nicht aber auserwählt zu sein.
Finanzielle Aspekte spielen dabei kaum eine Rolle, vielmehr die Gewissheit, sterben zu müssen: Kein Tagebuch von mir wird je unter Panzerglas auf dem Altar einer Kirche liegen wie das von Thomas Mann, kein Kinofilm über mich gedreht werden like "Capote". Für die Müllsäcke des Hausstandauflösers zu leben, das erfordert einiges an Gewöhnung, finde ich.
Und jetzt bin ich wieder hier. Meine Scholle Blogland hilft mir nicht ins Ewige Leben, doch der eine oder andere Kanten Literatur wird mich nähren, glaube ich.
Mein Vater sagt, ein Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels habe sich über eines meiner Gedichte sehr beeindruckt gezeigt. „Hast Du das auch wirklich geschrieben?“
Hab ich.
Nacht um Nacht habe ich der Kunst nun geopfert, immer noch schafft Georges Simenon es um vieles eleganter, seine Mordopfer "by the way" zu charakterisieren. Vermag Fleiß da überhaupt etwas auszurichten?
Simenon hat als gelernter Heftromaner die Fälle von Kommissar Maigret meist in Wochenfrist zu Papier gebracht, brauchte Minuten für Absätze, wie sie mir selbst in Stunden nicht gelingen. Ein Genie eben.
Für einen Krimi im Drehständer wird es schon reichen, da habe ich keine Sorge. Dennoch treibt es mich um, aller Wahrscheinlichkeit nach nur berufen, nicht aber auserwählt zu sein.
Finanzielle Aspekte spielen dabei kaum eine Rolle, vielmehr die Gewissheit, sterben zu müssen: Kein Tagebuch von mir wird je unter Panzerglas auf dem Altar einer Kirche liegen wie das von Thomas Mann, kein Kinofilm über mich gedreht werden like "Capote". Für die Müllsäcke des Hausstandauflösers zu leben, das erfordert einiges an Gewöhnung, finde ich.
Und jetzt bin ich wieder hier. Meine Scholle Blogland hilft mir nicht ins Ewige Leben, doch der eine oder andere Kanten Literatur wird mich nähren, glaube ich.
Mein Vater sagt, ein Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels habe sich über eines meiner Gedichte sehr beeindruckt gezeigt. „Hast Du das auch wirklich geschrieben?“
Hab ich.
chSchlesinger - 25. Mai, 22:55