Air.

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Am Leben sein, um zu lernen, wie man stirbt. Die Rischis im Himalaya vermögen das. Tempel, Hunderte von Jahren alt. Gebetsfahnen, wohin man auch schaut. Auf solcher Höhe scheint es einem leicht zu werden, den Körper zu verlassen.
Mir reicht bereits ein Kirchturm, um mich im Leben nicht mehr wieder zu erkennen. Wille und Gier, vereint im "Haben wollen", finden kein Ziel mehr. Fortwehen wie eine Feder könnte ich. All das Erarbeitete, es ist so leicht hinter sich zu bringen. Und man empfindet auch keine Reue darum. Was gewesen ist, kann so stehen bleiben. Vielleicht noch Reste von Furcht, natürlich. Aber wenn der Tod mich in dieser Höhe trifft, trifft er mich in Frieden.

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look at me!

Matrix.

Unheimlich, wie viele Menschen ihr Leben lang nicht hinaus kommen über das Schreiben von Urlaubspostkarten. Vielleicht reicht es der Welt tatsächlich zum Glück, wenn sie täglich ihre vier Stunden Glotze reingeschüttet bekommt. Die in die Hunderttausende gehende Gemeinschaft der Online-Gamer beweist mir, dass Menschen real mit einem tristen Viereck zufrieden sein können, wenn sie dafür virtuell Könige sein dürfen. Insofern ist "Matrix" für mich der visionärste Film des 21. Jahrhunderts. Und ich gäbe manches dafür, später der weiß gekleidete Architekt der Matrix zu sein. Und sei es in der Irrenanstalt. Wie Nietzsche. Ein Irrer, der alles weiß, der das Leben in seiner Tiefe durchmessen hat, bis es tiefer nicht mehr geht.

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