Die Dankbarkeit eines Neffen.
Meinen Glückwunsch zu Deinem 60. Geburtstag möchte ich verbinden mit einem Gedenken an jene Nacht, als Du meinem Leben die Poesie geschenkt hast.
Sommer 1979, am Rande eines Bauernhofes. Zur Schlafenszeit fragtest Du mich, ob ich mit Dir hinaus auf die Felder wolle?
Mir als Kind war es ziemlich fremd, durch die Nacht zu wandeln. Der Mond stand hoch am Himmel. In seinem Lichte erschien mir das Leben seltsam neu, als wäre es sich seiner eben erst bewusst geworden. Warmer Wind strich durch schier endlose Weiten. Bis in den Horizont hinein wogte das Korn. Vom Waldesrand her hörte ich Vögel. Überall raschelte und erwachte es.
Eine Nacht wie diese sei etwas Schönes, erklärtest Du mir. Gerne würdest Du nachts spazieren gehen.
Nun gibt es aber kaum jemanden, der sich so unsterblich fühlt wie ein Kind. Was gingen mich die Nächte eines Erwachsenen an? Ich begriff damals wenig von alledem, das Du mir zu sagen versuchtest.
Doch jene Nacht, draußen auf den Feldern, sie blieb in mir. Und während anderer Nächte, Jahrzehnte später, verstand ich sie.
Sommer 1979, am Rande eines Bauernhofes. Zur Schlafenszeit fragtest Du mich, ob ich mit Dir hinaus auf die Felder wolle?
Mir als Kind war es ziemlich fremd, durch die Nacht zu wandeln. Der Mond stand hoch am Himmel. In seinem Lichte erschien mir das Leben seltsam neu, als wäre es sich seiner eben erst bewusst geworden. Warmer Wind strich durch schier endlose Weiten. Bis in den Horizont hinein wogte das Korn. Vom Waldesrand her hörte ich Vögel. Überall raschelte und erwachte es.
Eine Nacht wie diese sei etwas Schönes, erklärtest Du mir. Gerne würdest Du nachts spazieren gehen.
Nun gibt es aber kaum jemanden, der sich so unsterblich fühlt wie ein Kind. Was gingen mich die Nächte eines Erwachsenen an? Ich begriff damals wenig von alledem, das Du mir zu sagen versuchtest.
Doch jene Nacht, draußen auf den Feldern, sie blieb in mir. Und während anderer Nächte, Jahrzehnte später, verstand ich sie.
chSchlesinger - 1. März, 14:50