Tempeldienst.
Was soll ich denn machen? Seit ich Berufspendler bin, fährt meine Bahn nicht mehr alle fünf Minuten. So ergeben sich immer wieder Aufenthalte, die zu bewältigen sind.
Und immer wieder scheint solch ein Aufenthalt Sinn zu ergeben, immer wieder überkommen mich Ideen einer modernen Boheme, welche sich über schick in DVD-Schmuckkästchen verstautes Serienwerk ergeht…
Abgesehen davon, dass ich als Single lange Jahre überhaupt keinen Fernseher besaß, habe ich bisher nicht mal alle Folgen der ersten Staffel "Stromberg" geschafft, obwohl ich Stromberg absolut genial finde. Ganz zu Schweigen von all dem CSI-Material, von dem ich mir eingeredet hatte, ich bräuchte es für meine Schriftstellerei.
Aber zum Glotzen sollte es dieses Mal gar nichts sein. Ein Schachcomputer sollte es sein. Richtig schön aus Holz, wie ich ihn Ende der Achtziger besaß. Für laue Abende auf der Terrasse.
Erst im Kaufhaus vor der Vitrine erwachte ich: Keine 19 bin ich mehr, wo man mit seiner Freizeit noch nicht so haushalten muss. Kein alter Meister, der sein Lebenswerk vollbracht hat. Überhaupt, mich mal eben zwei, drei Stunden von meiner Ehefrau verabschieden, "Schach spielen"?
Plötzlich war da nur noch Ekel. Vor mir selbst, vor alledem, was um mich herum lichterte.
Glotzen, hören, daddeln - viel mehr rückt das Leben freiwillig nicht heraus. Ich aber will handeln, kreativ sein, will die Welt gestalten.
Das Leben und ich, wir werden es miteinander ausmachen. Vor dem Kaufhaus.
Und immer wieder scheint solch ein Aufenthalt Sinn zu ergeben, immer wieder überkommen mich Ideen einer modernen Boheme, welche sich über schick in DVD-Schmuckkästchen verstautes Serienwerk ergeht…
Abgesehen davon, dass ich als Single lange Jahre überhaupt keinen Fernseher besaß, habe ich bisher nicht mal alle Folgen der ersten Staffel "Stromberg" geschafft, obwohl ich Stromberg absolut genial finde. Ganz zu Schweigen von all dem CSI-Material, von dem ich mir eingeredet hatte, ich bräuchte es für meine Schriftstellerei.
Aber zum Glotzen sollte es dieses Mal gar nichts sein. Ein Schachcomputer sollte es sein. Richtig schön aus Holz, wie ich ihn Ende der Achtziger besaß. Für laue Abende auf der Terrasse.
Erst im Kaufhaus vor der Vitrine erwachte ich: Keine 19 bin ich mehr, wo man mit seiner Freizeit noch nicht so haushalten muss. Kein alter Meister, der sein Lebenswerk vollbracht hat. Überhaupt, mich mal eben zwei, drei Stunden von meiner Ehefrau verabschieden, "Schach spielen"?
Plötzlich war da nur noch Ekel. Vor mir selbst, vor alledem, was um mich herum lichterte.
Glotzen, hören, daddeln - viel mehr rückt das Leben freiwillig nicht heraus. Ich aber will handeln, kreativ sein, will die Welt gestalten.
Das Leben und ich, wir werden es miteinander ausmachen. Vor dem Kaufhaus.
chSchlesinger - 13. Juni, 20:13