"Und von den Städten wird bleiben..."

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"…der durch sie hindurchging, der Wind." Brecht.

Eine Neubausiedlung in den Weiten Schleswig-Holsteins. Sackgassen, Gartenhäuschen, Eigentümer, die in ihrer Einfahrt stehen und kucken, Gewissheit, dass es kein Entrinnen gibt, nur einen Job, den es zu erledigen gilt.
„Der Nudelsalat ist gut“, sage ich in Echtzeit. Kein ironisches neben-mir-stehen mehr: wie eine Schildkröte schnappe ich nach dem Grillfleisch, luge aus schwarzen Äuglein hinaus in den Vorgarten. Das Ich hat einem allmächtigen Erzähler Platz gemacht, der es in seinen Händen wiegt, und abwägt, ob er es noch einmal zurück stupst in die Handlung.
Szenen, an die ich mich später nicht mehr werde entsinnen können. Ein Nebel, der das Lebende vom Toten scheidet. Vielleicht schlafe ich schon, träume diesen Text, derweil mein Rechner längst abgedeckt ist und zur Abholung bereit steht?
Immerhin: der Nudelsalat war wirklich gut.
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look at me!

Matrix.

Unheimlich, wie viele Menschen ihr Leben lang nicht hinaus kommen über das Schreiben von Urlaubspostkarten. Vielleicht reicht es der Welt tatsächlich zum Glück, wenn sie täglich ihre vier Stunden Glotze reingeschüttet bekommt. Die in die Hunderttausende gehende Gemeinschaft der Online-Gamer beweist mir, dass Menschen real mit einem tristen Viereck zufrieden sein können, wenn sie dafür virtuell Könige sein dürfen. Insofern ist "Matrix" für mich der visionärste Film des 21. Jahrhunderts. Und ich gäbe manches dafür, später der weiß gekleidete Architekt der Matrix zu sein. Und sei es in der Irrenanstalt. Wie Nietzsche. Ein Irrer, der alles weiß, der das Leben in seiner Tiefe durchmessen hat, bis es tiefer nicht mehr geht.

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